Jeder Schritt ist politisch, jede Bewegung zugleich spielerisch: In All I Need konfrontiert der Choreograf Edouard Hue neun Tänzer:innen mit einer Welt im krassen Wandel. Mal beben ihre Körper, verzerrt vor Wut, mal paradieren sie im Slip, gefangen in soldatischer Haltung. Welche Energie werden diese Körper freisetzen? Werden sie die Fäuste ballen oder sich die Hände reichen? Der zeitgenössische Kommentar zur Spaltung westlicher Gesellschaft wird in Hues Choreografie ergänzt durch spontanen, ja brutalen Witz. Die Bewegungen auf der Bühne entsprechen dabei dem japanischen Go-Spiel: Es geht um Ausgleich und Sieg, um Strategie und Weitsicht.
Tigre ! Tigre !
Willkommen in dem Zimmer, das eigenen Gesetzen gehorcht. In ihm muss sich der Künstler Pierric Tenthorey zurechtfinden. Der Lichtkegel zeigt in absonderliche Richtungen, auch die Gegenstände gehorchen ihm nicht. Was ist hier los? Und was erwartet einen erst draußen, in der großen, weiten Welt? Das Fauchen eines Tigers verheißt jedenfalls nichts Gutes. In der bekannten Mischung aus Slapstick, Magie, Tanz und Theater versucht Pierric, die unwägbare Umgebung zu meistern. Dabei kommt er, der 2015 zum Weltmeister der Zauberkunst ernannt wurde, der menschlichen ebenso wie der tierischen Natur erstaunlich nahe.
Forever
Was heißt das schon: für immer und ewig? In Forever sucht die Schweizer Choreografin Tabea Martin nach Antworten auf die große Frage bezüglich des Sterbens und der Ewigkeit. Hierfür hat sie während der Konzeptionsphase mit Kindern zusammengearbeitet, die ihre ganz eigenen Vorstellungen von Anfang und Ende haben. Entstanden ist ein befreiendes Stück für Kinder und Erwachsene, in dem fünf weißgekleidete Personen das Leben und den Tod auf die Bühne bringen. Sie bewegen sich mal wie stolze Götter, mal wie gramgebeugte Menschen, feiern ihr Dasein und spielen wieder und wieder ihr eigenes Ableben.
Instantanés #2 & #3 / Ô mon frère !
Zwei Brüder, eine Vision: Christian und François Ben Aïm blicken auf mehr als zwanzig gemeinsame Inszenierungen zurück. In ihrem neuesten Wurf präsentiert das Choreografie-Duo drei Stücke, die das Intime mit dem Nervösen verbinden. Léa Lansade durchwandert im ersten Stück die Nachtseite des Bewusstseins, untermalt von den Métamorphoses nocturnes von György Ligeti. Im zweiten Stück taucht Alex Blondeau in die Nacht ein, sucht einen Weg, der von der Dunkelheit ins Licht führt. Im dritten Stück erkunden schließlich drei Tänzer ihre männlichen Biografien, eingefasst von Wut, Brüderlichkeit und Härte, besänftigt durch die Songs Leonard Cohens.
Nach der Vorstellung bieten wir Ihnen ein Nachgespräch mit den Künstlern im Theatersaal an.
Ssst!
Eine Hosentasche ist unergründlich. Manchmal kommt es vor, dass man darin ein weißes Kaninchen findet und dann hat man alle Hände voll zu tun. Denn solch ein weißes Kaninchen wohnt normalerweise unter dem Hut eines Zauberers. Was soll man mit ihm machen? Soll es essen, trinken, schlafen? So ein Quatsch, mit so einem weißen Kaninchen kann man nur träumen. Mit einfachsten Mitteln und viel Musik erschaffen Melanie Florschütz und Michael Döhnert eine fesselnde Traumzirkuswelt. Unter ihren virtuosen Händen wird das Winzige grandios, das Unbedeutende einzigartig und die Bühne ein Kosmos, in dem alles passieren kann.
Floating Flowers
Ein Ritual der Trauer und Reinigung: Der Titel dieser Inszenierung nimmt Bezug auf das Ghost Festival, eine religiöse Feier aus Taiwan. Die Lampions, die über dem Wasser schweben, sollen Unglück vertreiben, Wünsche befeuern sowie Tote ehren. Die Tradition hat der Choreograf Po-Cheng Tsai zum Ausgangspunkt seiner Floating Flowers gemacht. Acht Tänzer:innen, gekleidet in hauchdünnen Musselin, scheinen über die Bühnenfläche zu schweben. Mal bauschen sich die Körper auf, mal fallen sie ermattet hernieder. So entsteht eine Meditation über Verlust und Spiritualität. Beim Festival d‘Avignon und vielen Vorstellungen rund um die Welt wurde Floating Flowers begeistert aufgenommen.
Concerto pour deux clowns
Clowns und klassische Musik gehören nicht zusammen? Von wegen! Auf der Bühne legen Julia Moa Caprez und Igor Sellem, bekannt als die Rois Vagabonds, allen Ernst ab. Als Clowns haben die ausgebildeten Musiker und Akrobaten nur ein Ziel: einer anspruchsvollen Partitur Leben einzuhauchen. Das führt zu Verren kungen, Missverständnissen – und jeder Menge Lachern. Denn bei all ihren Widersprüchen gelingt es den beiden Virtuosen, das Publikum mitzunehmen auf eine urkomische Reise quer durch klassische Melodien. Mehr als 600 gefeierte Vorstellungen zeugen von der besonderen Magie dieses Duos.
Kantus
Entfremdung als Magie: Die Compagnie Système Castafiore entführt das Publikum in ihrer Produktion Kantus in eine opulente Düsternis. Kreaturen, halb Mensch, halb Tier, besiedeln die Bühne, sind umgeben von langbeinigen, stacheligen Fabelwesen, werden umschwirrt von priesterlichen Gesängen. Begehen wir hier das Ende einer Welt, die in Trümmern liegt? Oder feiern wir die Entstehung einer Welt, die ganz anders ist als die uns bekannte? Es sind zärtliche, märchengleiche Imaginationen, denen sich Kantus hingibt, beseelt von der Melancholie eines Tim Burton.
Atelier de théâtre parent-enfant
Dieser Text existiert nicht auf Deutsch.
Autour du spectacle ZongenZodi, nos médiatrices vous proposent un atelier de jeux et d’improvisations théâtrales.
Cet atelier est proposé dans les cadre des P’tits brunchs du théâtre : avant ou après un spectacle jeunes publics, notre équipe vous propose de bruncher avec vos bambins et de participer à des activités en famille.
11h ou 15h Spectacle ZongenZodi
12h Brunch
13h>14h30 Atelier de théâtre parent-enfant
Neujahrskonzert
Ein neues Jahr, ein neuer musikalischer Wagemut. Seit einigen Jahren zeichnet der Dirigent und Komponist Gast Waltzing verantwortlich für das Neujahrs konzert am Escher Theater. Gemeinsam mit dem Kammerorchester Estro Armonico vermengten sich klassische Stücke mal mit dem Hip-Hop, mal mit dem Bossa Nova. An diesem Abend wird das Spektrum nochmals erweitert: Der Gospel ist eine herausragende Facette der afro-amerikanischen Musiktradition und feiert das gemeinschaftliche Singen als Moment der solidarischen Einstimmung. Anlässlich dieses feierlichen Konzerts treffen sie aufeinander: hier den London Community Gospel Choir, dort ein feinfühliges Orchester, das aus dem Vollen seines Repertoires schöpft.