Die Kompanie der Choreografin Lia Rodrigues hat ihren Sitz in der Favela Maré in Rio de Janeiro. Bei ihr treffen stets die Gegensätze aufeinander: Freisinn und Herrschaft, das Fremde und das Eigene. Oft sind ihre Tänzer:innen von wehenden Stoffen und Plastikplanen bedeckt, mal treten sie nackt auf. In Borda bewegen sie sich durch eine Grenzregion und erkunden, wie weit ihr Freiheitswille sie trägt, wenn Mauern und Zäune allgegenwärtig sind. Es gilt, sich im Tanz loszusagen von einer Enge – hinein in die Gemeinschaft.
Vínculos
Als Fuensanta la Moneta mit 16 Jahren ihre ersten Auftritte in Madrid hatte, wurde ihr eine glänzende Karriere vorhergesagt, so eigen und expressiv war damals schon ihre Tanzkunst. Tatsächlich wurde die 1984 geborene Künstlerin seither mit etlichen Preisen bedacht – und jetzt ist sie mit Vínculos im Escher Theater zu entdecken! Sie bietet an diesem Abend ihre ganze Erfahrung auf und zelebriert drei Formen des Flamencos, die Seguiriya, die Soleá und den Tango. Begleitet wird sie von 5 Musiker:innen und den Kompositionen von Mauricio Sotelo, mit dem sie seit Jahren zusammenarbeitet.
Im Rahmen des FlamencoFestival Esch.
El Jorobado de Sevilla
Sich aus dem Schatten hervorwagen – tanzend, lachend! Der bucklige Diego lebt im Abseits eines Glockenturms und liebt Giralda. Seiner Unsicherheit, seinen Wünschen lässt er Nacht für Nacht freien Lauf im Tanz. Mit Kastagnetten, wehenden Röcken und Gitarrenklängen bringt El Jorobado de Sevilla den Kindern die Welt des Flamencos nahe, eingehüllt in mittelalterliches Flair und alte Legenden. Der Choreograf José Galán präsentiert eine spielerische, zugängliche Vision, in der der Tanz die Kraft hat, die Menschen zusammenzubringen.
Im Rahmen des FlamencoFestival Esch.
Le p’tit brunch du théâtre
Das Escher Theater lädt euch zu den „p’tit brunchs“ ein! Rund um unsere Vorstellungen für junges Publikum im Ariston können Familien gemeinsam brunchen und an einem Workshop teilnehmen.
Vorstellung um 11:00 Uhr – Kleeschen
Brunch um 12:00 Uhr
Workshop um 13:00–14:30 Uhr
Anmeldung per E-Mail an: reservation.theatre@villeesch.lu
Bitte geben Sie in Ihrer Nachricht folgende Informationen an:
– Anzahl der teilnehmenden Kinder und Erwachsenen
– Alter der Kinder
– ob Sie auch den Kinder-Workshop buchen möchten
Bitte beachten Sie: Eine Brunch-Reservierung ist nur in Kombination mit einer Ticketbuchung für die Vorstellung möglich.
Legends
Was wären wir ohne die vielen Mythen und Legenden, die uns seit Menschen gedenken verzaubern? Die Harmonie Municipale Esch-sur-Alzette wendet sich Stücken zu, die vom Imaginären rund um Feen und Zauberer inspiriert sind. Dazu zählt als Meisterstück des Abends die Symphony no.1: The Lord of the Rings von Johan de Meij – eine Hommage des Komponisten an die weltberühmte Buchtrilogie von J. R. R. Tolkien. Der Geschichtenerzähler François Conrad hat speziell für Legends eine fantastische Rahmengeschichte verfasst, die uns als roter Faden durch diese wortwörtlich wundervollen Stunden leitet.
Timepieces
Alles kann Instrument, kann Klang sein. Ob Trommel, Marimba, Tischtennisbälle oder alte Granathülsen: Die Schlagzeugerin Louisa Marxen entlockt in Timepieces den unterschiedlichsten Instrumenten und Gegenständen besondere Töne. Im Zentrum des Abends steht eine luxemburgische Erstaufführung: Die Komponistin Catherine Kontz hat ein Stück für eine alte Tischuhr geschrieben, die im Haus der Großeltern von Louisa Marxen stand. Eine besondere Hommage, ein roter Faden, der die Aufführung durchzieht und der Künstlerin alles abverlangt. Ergänzt wird das Stück durch Kompositionen u. a. von Louis Andriessen und Agata Zubel.
CRACK
Ein Riss, hinter dem Welten lauern. CRACK ist das neueste Spektakel der taiwanesischen Kompagnie B.DANCE unter der Leitung von Po-Cheng Tsai. Erneut greift der Choreograf auf jene Elemente zurück, die ihm weltweites Renommee eingebracht haben: eine ausgeprägte Körperlichkeit mit Bezügen zum Kampfsport und zu traditionellen Tänzen des asiatischen Kontinents. So entsteht zwischen den 13 Tänzer:innen eine besondere Spannung, zwischen Oberfläche und Tiefe, zwischen Glätte und Schraffur. Was tritt zu Tage, wenn wir uns den Wunden widmen, die uns geschlagen wurden, wenn die Wahrheiten unsere Körper zerreißen?
Teatro di Verzura
Was wäre, wenn die Oper uns in einen üppigen Garten entführen würde, bevölkert von unsichtbaren Wesen? Teatro di Verzura ist eine Einladung, anders zu sehen und zu hören. In dieser Aufführung entfaltet die Barockmusik ihre ganze Kraft, getragen von den Gesängen von cantoLX und dem Reichtum der alten Instrumente. Die Künstlerin Lise Duclaux – ebenfalls auf der Bühne – lädt mit ihren Texten und Zeichnungen dazu ein, in einen Dialog mit dem Pflanzenuniversum zu treten. Sie enthüllt uns einen Mikrokosmos, der sich unseren hastigen Blicken entzieht: eine Welt, in der der Mensch nicht mehr allein im Mittelpunkt steht.
Eine Einführung zum Stück findet am 20.11. um 19.15 Uhr statt.
Eine Diskussion mit dem künstlerischen Team findet am 21.11. nach der Vorstellung statt.
Cher Cinéma
Am Anfang war das Kino: Jean-Claude Gallotta, der Pionier der Nouvelle Danse Française, blickt in diesem intimen Ballett zurück auf die Filmemacher:innen, die ihn geprägt haben, Federico Fellini und Leos Carax, Jean-Luc Godard, Tonie Marshall und viele weitere… An sie hat Gallotta Briefe geschrieben, poetische Nachrichten, die aus dem Off erklingen und die Schwärze der Bühne füllen. Dann wird es Licht, dann treten 9 Tänzer:innen auf, die zwischen Film und Tanz vermitteln und so die innige, existenzielle Beziehung Gallotas zu seinem Cher Cinéma einfangen. Eine elegante, persönliche Revue von einem der großen Meister des zeitgenössischen Tanzes!
Eine Einführung zum Stück findet um 19.15 Uhr statt (FR).
Symfonia
Seit Kader Attou die Symphonie n°3 des polnischen Komponisten Henryk Górecki hörte, lässt sie ihn nicht mehr los. An diesem Abend legt der Choreograf, der Hip-Hop und zeitgenössisches Ballett wie wenige andere vereint, eine eigenwillige Weiterführung des Werks von Górecki vor. 10 Tänzer:innen geben sich den Klagelauten und Hoffnungsschreien der Symphonie hin. Sie wagen sich in die Dunkelheit vor, lassen sich hypnotisch einnehmen von den Tönen, um schließlich versehrt, aber hoffnungsfroh ins Licht zu treten. Mystisch, intensiv, zugleichdurchzogen von einem fragilen Humanismus.