Ein verzweifelter und überforderter König hat Angst, sein Königreich zu verlieren. Doch bevor er seine Krone vollends wegwerfen kann, trifft er auf die fröhliche Grashüpferin Meisterin Hüpf, die ihn bittet, mit ihr zusammen ein wundersames Rollenspiel zu spielen. Bestärkt und voller neuer Überzeugung will er seiner Pflicht nachkommen, doch Katastrophen-Willi warnt ihn vor einem tobenden Riesen. Er verspürt wieder Angst. Aber vor was? Vor einem Riesen oder einem Gewitter? Die Geschichte der Meisterin Hüpf und des scheuen Königs möchte kleinen und großen Abenteurern zeigen, dass jeder einen unantastbaren Selbstwert besitzt, und es auch völlig in Ordnung ist, Angst zu haben. Eine mutmachende Erzählung für die ganze Familie!
Hannah Arendt auf der Bühne
4.12.1975, New York. Hannah Arendt sitzt konzentriert am Schreibtisch und arbeitet an ihrem Buch Vom Leben des Geistes. Sie weiss es so wenig, wie es ein andere wissen kann: Dies wird der letzte Tag ihres Lebens gewesen sein. Aus dem Nichts erscheint ein Mädchen und stellt sich als « Auch eine Hannah » vor. Die Frage des Kindes, ob sie sich Worte ausdenke, irritiert Hannah Arendt.
Worte. Was kann man mit ihnen machen? Eine Geschichte erzählen. Ja. Und mehr. Sie sind das Mittel, um zu urteilen, um immer wieder neu anzufangen, um eine Welt zu schaffen, in der es sich zu leben lohnt – auch und erst recht angesicht finsterer Zeiten. Als praktische Denkerin nimmt Hannah Arendt die Herausforderung an. Sie geht mit dem Mädchen Hannah ins Theater. Das Denken von Arendt und das Theater treffen sich: Theater ist eine Schule des Urteilens, eine konkrete Basis – Figuren, Worte, Bilder, Szenen – für den Versuch mit den grossen Fragen der Menschheit (Leben, Tod) umzugehen.
Prix de la Ministre de la Culture aux Rencontres de théâtre jeune public de Huy 2019, Belgique.
4000 Tage
Was bleibt ohne die Erinnerung? Oftmals ist es genau diese, die uns an traurige sowie schöne Momente zurück denken lässt. Die Erinnerung als Spiegel des Lebens. Doch was passiert, wenn genau sie abhanden kommt und man sich an nichts mehr erinnern kann? Michael liegt seit drei Wochen im Koma, ausgelöst durch ein Blutgerinnsel in seinem Gehirn. Sein Lebensgefährte Paul und seine Mutter Carol wachen seither Tag und Nacht neben seinem Bett, unfreiwillig auf engstem Raum zusammengeführt, da beide eine tiefe gegenseitige Abneigung verbindet. Nach dem Erwachen beginnt ein doppelter Wettlauf gegen die Zeit: Schnell begreifen Mutter und Lebensgefährte, dass Michael keinerlei Erinnerung mehr an die Beziehung zu Paul hat. Paul versucht alles, um Michael an die schönen Momente ihrer gemeinsamen Zeit zu erinnern, wogegen seine Mutter Michael mit aller Dringlichkeit überzeugen will, dass diese Liebe ihm nur geschadet hat.
Der standhafte Zinnsoldat
Stefan Wey spielt mit Illusion und Realität, mit Licht und Schatten, mit Feuer und Wasser und lädt (seit 1998 weltweit) ganz nebenbei das Publikum unter die Bettdecke Hans Christian Andersens ein. Mit dem Zinnsoldaten im Papierboot wirbelt das Publikum durch den Rinnstein, ins tosende Meer, in den Bauch des Fisches – bis in die lodernden Flammen des Kaminfeuers oder der Liebe zur Balletttänzerin, die wie der Zinnsoldat auf einem Bein zu leben scheint … Furiose Schauspielkunst und magische Schatten verwandeln die Bühne. Der standhafte Zinnsoldat ist eine Geschichte über Herz und Verstand, über Sein und Schein und eine wunderschöne Metapher über das Anderssein und die Unfähigkeit auszubrechen.
Lars’ Angst
Angst ist nicht nur dein Feind, sondern soll auch dein Freund sein, so die Behauptung des Biologen Dr. Lars Mordatzki. Um dieses Mysterium zu erklären, erzählt er eine Geschichte, die ihm selber passiert ist. Als Dr. Mordatzki noch kein Doktor, sondern ein Kind ist, unternimmt er mit seinen Eltern eine Kreuzfahrt. Eines Abends, als sich seine Eltern etwas amüsieren wollen, lassen sie den kleinen Lars alleine in der Kabine … und er hört eine Stimme, die aus dem Schrank zu kommen scheint. Lars hat Angst und schreit das halbe Schiff zusammen. Seine Eltern schimpfen mit ihm, und am Ende muss gar der Kapitän eingreifen. Aber die Stimme aus dem Schrank gibt keine Ruhe … Und Lars bewahrt das Kreuzfahrtschiff mit allen Passagieren vor dem sicheren Untergang. Erleben Sie einen aufregenden Puppenspieler, der tatsächlich Lars (Frank) heißt, in einer heiteren, nachdenklich machenden Geschichte, die den Kindern den Atem verschlägt und sie laut lachen lässt!
Jockey
Sind die Zeiten des zufälligen Flirts vorbei? Ist die Liebe durch die digitalen Partnerschaftsplattformen demokratischer geworden? Findet nun jeder, den oder die, die er sucht beim Romantik-Lieferservice frei Haus? In Guy Helmingers neuer Komödie Jockey versuchen einige Figuren, die Einsamkeit, die Liebe, das Leben zu meistern. Sie treffen sich mit anderen, von denen sie nur wissen, was diese von sich im Netz behaupten. Was sie nicht wissen, ist, wie viel von all dem stimmt? Das Rendezvous wird zumindest aufklären, ob die Fotos gefälscht waren, um den eigenen Marktwert zu steigern. Womöglich sitzt aber auch der Traumpartner im teuren Restaurant mit einer Rose im Knopfloch. Die Liebe ist schliesslich keine Schnäppchenjagd, ein ordentliches Essen mit gutem Wein muss es schon sein, wenn man sich zum ersten Mal in die Augen schaut. Oder geht es nur um Sex, um das Ersetzen der Anbahnungsstrategie durch PC-Algorithmen? Mit Beischlaf-Mathematik schneller zum Ziel?